Livestreams in Social Media aufsetzen - So funktioniert's!

Livestreams in Social Media aufsetzen - So funktioniert's!

Lesezeit ca. 6 Min.
Autor
Jessica Kupferer
Artikel
Social Media Marketing

Was sind Livestreams?

Livestreams sind Echtzeitübertragungen, die in Form von Video und/oder Audio über Streaming-Plattformen bereitgestellt werden. Die Video- und Audiodaten werden über ein Rechnernetz übertragen. Eine zeitliche Begrenzung der Live-Übertragung ist meist nicht vorgegeben und kann individuell gewählt werden.

Livestreaming im B2B? Macht das Sinn?

Auch wenn Sie jetzt denken, Livestreaming ist nur für Influencer oder Promis wichtig: Definitiv Nein! Vor allem B2C-Unternehmen nutzen diese Möglichkeit immer häufiger für die Übertragung von Events oder Behind the Scenes-Einblicken. Auch Poltiker entscheiden sich für Livestreams bei aktuellen Krisen oder für brisante Anlässe.

B2B-Unternehmen können in gleicher Weise von Livestreams profitieren. Sie können sich beispielsweise auf LinkedIn als Experte positionieren oder die Kundenbindung mit hilfreichen Tutorials stärken. Ein weiterer Grund: Die Nutzerzahlen sprechen eindeutig für sich, denn im Jahr 2019 sind laut Statista 92,9% der B2B-Unternehmen in den sozialen Netzwerken vertreten. Livestreams können somit auch die Sichtbarkeit der Marke in den sozialen Netzwerken vergrößern.


Welche Social Media Kanäle eignen sich?

Let's meet live – Das Livstreaming wird mittlerweile in vielen sozialen Netzwerken angeboten. Jedoch sollte man sich zuerst fragen, welcher Kanal zum Unternehmen und vor allem auch zur Zielgruppe passt. Hält sich die Zielgruppe beispielsweise nicht auf Facebook auf, macht es auch wenig Sinn, dort einen Livestream zu starten.

Facebook

Das Livestream-Angebot von Facebook heißt Facebook Live und ist für die meisten Nutzer am einfachsten zu bedienen. Als besondere Möglichkeiten im Livestream können Hintergründe geändert oder eine Vielzahl von Filtern ausgewählt werden. Kleiner Tipp: Tierfilter sind für professionelle Livestreamings nicht zu empfehlen. 

YouTube

YouTube ist eine Streaming-Plattform und es können Videos hochgeladen werden. Deswegen gibt es auch hier eine Live-Funktion. Wir empfehlen hier allen Unternehmen, die bisher schon stark auf Google-Tools setzen diesen Kanal, da die Handhabung ähnlich ist. Ein hilfreiches Feature: Infokarten für interaktive Elemente, Bilder, Videoclips oder Call-To-Actions. Einziger Nachteil: Der eigene YouTube-Kanal muss mindestens 1.000 Abonnenten besitzen, damit die Livestream-Funktion genutzt werden kann.

Twitter

Twitter Nutzer können über die App „Periscope“ die Livestreaming-Funktion nutzen. Diese App hat sich auf den Aufbau von einer Community spezialisert und ist auch von der Bedienbarkeit sehr einfach. Neben der Livestreaming-Funktion können auch Live-Videos von anderen Nutzern nach Standorten und Themen gesucht und angeschaut werden. Das Besondere: Live-Videos können privat an ausgewählte Follower oder Kunden gesendet werden.

Instagram

Instagram Live, so heißt die Funktion in Instagram. Hier kann gleichzeitig mit den Zuschauern interagiert werden, denn diese können Fragen stellen und somit direkt live beantwortet werden. Ein weiteres Highlight: Alle Follower werden per Push-Benachrichung erinnert, dass ein Live-Video gerade verfügbar ist.

LinkedIn

Noch relativ unbekannt ist hingegen das Live-Streaming Angebot von LinkedIn. Dieses ist nicht für jeden zugänglich. Für einen Zugang muss man diesen zuerst beim LinkedIn-Team anfragen:

https://business.linkedin.com/de-de/marketing-solutions/linkedin-live

LinkedIn bietet sich natürlich am besten für geschäftliche Themen an, die auch etwas komplexer sind.

 


Welcher Content ist der Richtige?

Die Auswahl des richtigen Contents ist das A und O – denn wenn dieser langweilig ist oder nicht zum Unternehmen passt, dann wird wahrscheinlich auch kaum jemand an der Live-Übertragung teilnehmen. Deshalb ist es wichtig, spannenden und aktuellen Content zu finden, der die Zielgruppe interessiert. Wir haben ein paar Möglichkeiten zusammengefasst:

1. Behind the Scenes

Dieses Format ist bei vielen B2C-Unternehmen sehr beliebt und wird regelmäßig genutzt. Die Follower fühlen sich so näher mit dem Unternehmen oder der Marke verbunden, da eine persönlichere Bindung durch diese Erfahrung entsteht und die Follower in den Alltag miteingebunden werden.

2. Live von der Messe

Der absolute Klassiker: Livestreams von der Messe. Dieses Format wird schon von vielen Unternehmen in die externe Kommunikation integriert. Das ist vor allem für alle die sehr hilfreich, die keine Zeit haben, die Messe zu besuchen oder einfach zu weit weg wohnen.

In der aktuellen Corona-Krise können auch Hausmessen digital über einen Livestream stattfinden. Für eine digitale Hausmesse benötigt es einen etwas größeren Aufwand. Hier arbeitet man am besten mit einer professionellen Produktionsfirma zusammen, da hier mehrere "Bühnen" vorbereitet werden müssen. Eine weitere Variante ist ein digitaler Messestand. Er heißt Kunden willkommen und informiert über Innovationen, Produkte oder Dienstleistungen. 

3. Live-Interview mit Mitarbeitern

Ein weiterer Einblick in das Unternehmen bieten Interviews mit Mitarbeitern. Zuschauer bekommen so einen Einblick in das Unternehmen und können bestenfalls auch live Fragen an die Mitarbeiter stellen. Dieses Format eignet sich vor allem für das HR-Marketing.

Searchmetrics (kostenpflichtig) kann Ihnen Auskunft über die Keywords geben, die benutzt werden, um Ihre Seite zu finden. Außerdem bekommen Sie Informationen darüber, welches Suchvolumen die Suchbegriffe haben und welche URL Ihrer Webseite indiziert ist. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Daten über die externe Verlinkung, die mit dieser Software ermittelt werden können. 

  • SEO-Tool Searchmetrics

4. Live-Interview mit Experten

Ein weiteres Format für B2B-Unternehmen sind Live-Interviews mit Experten aus der Branche. Einige Kunden beschäftigen sich oft mit Fragen zu Produkten oder Dienstleistungen, die für Experten einfach zu beantworten sind. Ein Format mit diesem Inhalt kann einen hohen Mehrwert für das Unternehmen haben. Das Unternehmen punktet mit fachlicher Kompetenz und auch eine Bindung zu den Kunden wird aufgebaut.

5. Webinar

Webinare sind für Unternehmen und auch Mitarbeiter eines der gängigsten Formate im Livestreaming. Weiterbildung ist in Zeiten der Digitalisierung wichtig: Man möchte immer über die neusten Trends in der Branche up to date sein. Aus diesem Grund kann diese Art von Content nach und nach die Bekanntheit des Unternehmens positiv beeinflussen

 

Neben den oben genannten Ideen für den Content, haben wir noch mehr Inspiration für interessante Themen:

  • Produktvorstellungen
  • Mitarbeitervorstellungen
  • Jobausschreibungen
  • Joberklärungen – Was macht eigentlich ein Junior Digital Marketing Manager?
  • Q&As
  • Tipps & Tricks im Umgang mit Produkten
  • Pressemitteilung live
  • Live ins Unternehmen schnuppern – für Bewerber

Livestreaming – So geht’s!

Ein Livestream aufzusetzen ist eigentlich relativ einfach, wenn man mit Social Media vertraut ist. Zuvor beginnt man aber erst einmal mit der Auswahl des richtigen Contents. Sobald das Thema steht und die erste Gliederung, wird der passende Kanal für das Livestreaming ausgewählt.

Wenn die ersten Maßnahmen umgesetzt wurden, wird der Content Schritt für Schritt aufbereitet. Parallel empfehlen wir, das Livestream-Datum schon einmal auf verschiedenen Kanälen zu veröffentlichen, um die Zielgruppe darauf aufmerksam zu machen.

Die technische Umsetzung funktioniert auf jedem Social-Media-Kanal etwas anders. Im Folgenden gibt es eine kurze Step-by-Step Anleitungen, wie man auf den einzelnen Kanälen einen Livestream startet.

 

1. Facebook

In Facebook ist das Livestreaming sehr einfach. Der Live-Button befindet sich unter dem Feld für ein neues Posting. Wenn man diesen Button drückt, bekommt man das folgende Bild:

 

Zuerst wird man darauf aufmerksam gemacht, dass die Liveübertragung von der Zielgruppe gesehen wird. Anschließend bekommt man die Ansicht im zweiten Bild. Bevor man das Live-Video startet, kann man in den Bildern unten verschiedenen Hintergründe auswählen. Dieses Feature steht auch noch während des Livestreamings zur Verfügung.

 

2. Instagram

In Instagram versteckt sich die Live-Funktion in der Instagram Story Funktion. Hierzu tippt man auf sein eigenes Bild auf der Startseite oben rechts, um eine Instagram Story zu starten:

 

In dieser Ansicht muss man unter dem Button nach links swipen bis die Live-Ansicht erscheint. Anschließend kann man den Button unten in der Mitte drücken und den Livestream starten.

 

3. Twitter

Wenn man über Twitter ein Livestreaming aufsetzen möchte, muss man sich zuerst die App „Periscope“ herunterladen. In der App kann man sich nicht nur mit den Log-In-Daten von Twitter, sondern auch mit Facebook, Google oder einer Telefonnummer registrieren:

 

Anschließend muss in der App der Zugriff auf die Kamera, das Mikrofon und den Standort erlaubt werden. Danach bekommt man folgende Ansichten:

 

Vor einem Livestream kann man Personen direkt einladen oder diesen Punkt auch überspringen. Im Anschluss bekommt man die Ansicht, um das Livestreaming auf dem roten Button zu starten.

 

4. LinkedIn

Sobald das LinkedIn-Team das Livestreaming freigeschaltet hat, sieht man im eigenen Profil oder auf dem Unternehmensprofil den Zugang für LinkedIn Live unten im Bild:

 

Wenn man anschließend auf den Button drückt, wird man zu verschiedenen Streaming-Diensten geleitet, die alle kostenpflichtig sind. Hierzu braucht man ergänzend noch eine Studio Software.

Wenn das Livestreaming gestartet wurde, sieht die Ansicht dann so aus:

 

5. YouTube

In YouTube ist das Livestreaming ein bisschen komplizierter als in den anderen Social Media-Kanälen. Jedoch kann man in diesem Kanal auch problemlos mit einer Webcam streamen.

Zuerst muss man auf dem Computer die Creator Studio-Tools aufrufen und im den Einstellungen „Livestreaming“ auswählen. Danach kann in der YouTube App ein Livestream erstellt werden.

 

Hinweis

Die erstmalige Aktivierung eines Livestreams in YouTube kann bis zu 24h dauern. Beachten Sie das in Ihrer Planung.

Tipps für das Equipment

Abschließend stellt sich noch die Frage, welches Equipment man für einen Livestream braucht. Die wichtigsten Informationen dazu hat unsere Konzepterin Lisa Kardel zusammengefasst.

 


Tipps

• Achten Sie darauf, dass keine dritte Person das Live-Streaming stört
• Überprüfen Sie vorher, ob die Technik einwandfrei funktioniert
• Beginnen Sie sofort zu sprechen und warten Sie nicht auf Zuschauer
• Kommen Sie auf den Punkt und schweifen Sie nicht vom Thema ab
• Interagieren Sie mit den Zuschauern


Fazit

Livestreams sind eine super Möglichkeit mehr mit den Followern und der Zielgruppe persönlich in Kontakt zu treten. Wir empfehlen erstmal an einigen Livestreams teilzunehmen. Dadurch bekommt man ein Gespür dafür, wie diese ablaufen und welcher Social Media-Kanal zu dem Unternehmen passt.

Livestreamings aufzusetzen ist nicht so schwierig, wenn man weiß, wie es es funktioniert und welche technische Basis man dafür benötigt.

 

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