In den vergangenen Monaten durften alle Nutzer die Beta-Version der Google Search Console testen. Ein Jahr nach der Einführung der Beta-Phase ist die neue Search Console aus der Beta-Phase heraus.
Die meisten Funktionen, die in der klassischen Version zur Verfügung stehen, können jetzt in der neuen Version genutzt werden. Ob die alte Version irgendwann eingestellt wird, ist bisher noch nicht zu erwarten.
Informieren Sie sich jetzt über die neuen Funktionen der Search Console.
Neues, responsives Design
Optisch orientiert sich die neue Version der Search Console am Look der neuen AdWords Oberfläche, die bereits im Herbst letzten Jahres eingeführt wurde. Verglichen mit dem eher farblosen Design der alten Oberfläche, wirkt das neue Design deutlich frischer und moderner. Damit die neue Search Console sich auch auf mobilen Endgeräten problemlos bedienen lässt, wurde sie außerdem im Responsive Design umgesetzt.
Fast drei Jahre nach der Umbenennung von Google Webmaster-Tools in Google Search Console wurde im Zuge der Einführung der neuen Search Console auch die URL-Struktur angepasst. Bisher war die Search Console unter der URL google.com/webmasters/tools/ erreichbar. Die neue Search Console wird zukünftig unter der URL search.google.com/search-console/ aufrufbar sein.
Was bietet die neue Search Console?
Neben einem modernen, frischen Design bietet die neue Search Console aber vor allem einige wichtige funktionale Neuerungen. Aktuell ist der Funktionsumfang der neuen Oberfläche allerdings noch stark eingeschränkt. Zum Roll-out stehen nur einige der beliebtesten Funktionen zur Verfügung. Erst im Laufe des Jahres 2018 werden weitere Funktionalitäten hinzugefügt.
Bis die neue Search Console über alle Funktionalitäten verfügt, bleibt daher auch die alte Version weiterhin aufrufbar. Über einen Link in der Navigationsleiste können die Nutzer sehr einfach zwischen den beiden Versionen wechseln.
Daten der letzten 16 Monate
Die wohl größte Neuerung in der neuen Search Console ist die Anpassung der Berichtszeiträume. In der bisherigen Version konnten nur die Daten der letzten 90 Tage abgerufen werden. In der neuen Version können hingegen Daten der letzten 16 Monate abgerufen und analysiert werden. Dadurch wird die Analyse langfristiger Trends erleichtert. Auch Jahresvergleiche werden so in Zukunft ermöglicht.
Neuer Bericht: Indexabdeckung
Eine weitere große Änderung in der neuen Version ist der Bericht „Indexabdeckung“. In diesem Bericht wurden die alten Bereiche „Google-Index“ mit den darin enthaltenen Berichten zum Indexierungsstatus und den blockierten Ressourcen, sowie der Bereich „Crawling“ mit den darin enthaltenen Berichten zu Crawling-Fehlern und Crawling-Statistiken zusammengefasst.
Der neue Bericht gibt tiefe Einblicke in die Indexierung der URLs der eigenen Webseite. Neben korrekt indizierten URLs werden auch URLs, die nicht indexiert werden konnten und Warnungen zu möglichen potenziellen Indexierungsproblemen, angezeigt. Wenn neue Probleme erkannt werden, werden die Nutzer zudem per E-Mail darüber informiert.
Der neue Indexierungsabdeckungsbericht umfasst vier verschiedene Indexstatus, die den Nutzern helfen sollen, Probleme und Fehlerquellen leichter aufzuspüren und zu beheben.
Indexstatus
Fehler:
Die Seite konnte nicht indiziert werden. In der jeweiligen Fehlerzeile werden die Gründe hierfür angezeigt und Informationen zur Fehlerbehebung bereitgestellt. Gründe können beispielsweise sein:
- Serverfehler (5xx)
- Umleitungsfehler (z.B. ungültige Weiterleitung)
- Gesendete URL ist ein Soft 404-Fehler
- Gesendete URL nicht gefunden (404)
Ausgeschlossen:
Die Seite konnte nicht in den Index aufgenommen werden. Auch hierfür kann es verschiedene Gründe geben, z.B.:
- die Seite wurde durch ein „noindex“-Tag blockiert
- die Seite wurde wegen einer nicht autorisierter Anforderung (401) blockiert
- die Seite hat ein Canonical-Tag
Warnung:
Die Seite konnte indiziert werden. Allerdings liegt ein Problem vor, welches behoben werden sollte. Ein Problem könnte beispielsweise sein, dass die Seite indiziert wurde, obwohl sie in der robots.txt blockiert wurde.
Gültig:
Die Seite konnte indiziert werden.
Testingtool
Im Bereich der Indexierungsabdeckung findet sich auch ein Testingtool, welches die Überprüfung eines behobenen Fehlers ermöglicht.
Share-Funktion
Die Behebung von Indexierungsproblemen betrifft häufig mehrere Abteilungen im Unternehmen. Um ein bestehendes Problem schnell beheben zu können, ist es wichtig, den richtigen Personen Zugriff auf die entsprechenden Informationen zu geben. In der neuen Search Console ist es jetzt über den Button „Teilen“ möglich, einzelne Berichte für andere Personen zugänglich zu machen – und zwar ohne, dass diese ein Google-Konto besitzen.
Neuer Bericht: Manuelle Maßnahmen
Verstößt eine Webseite gegen die Qualitätsrichtlinien für Webmaster von Google werden manuelle Maßnahmen ergriffen. Ist eine Webseite von einer manuellen Maßnahme betroffen, kann hier nachgelesen werden, um welche Maßnahme es sich handelt.
Gründe für manuelle Maßnahmen können zum Beispiel nutzergenerierter Spam, unnatürliche Links oder Bilder-Cloaking sein.
URL-Prüftool (Live-Test)
Es ist nun möglich nicht nur die zuletzt indexierte URL zu testen, sondern auch die Live-Version. Getestet wird auf Verfügbarkeit, die Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten und AMP-Fehler.
Wurde die Seite seit dem letzten Crawling verändert, ist der Live-Test nützlich zur Fehlerfindung, zur Fehlerbehebung und zum Testen, ob gemeldete Fehler weiterhin bestehen. Wurden Fehler gefunden und behoben, kann man eine neue Indexierung beantragen.
Dashboard auf der Suchergebnisseite
Auf der Suchergebnisseite werden nun die Search Console Leistungsdaten zum gesuchten Keyword in Form eines kleinen Dashboards angezeigt.
Dafür muss man Eigentümer der Website sein und eingeloggt sein. Angezeigt werden drei der vier Search Console Werte: Impressionen, Klicks und die durchschnittliche Position.
Gibt man in der Suche ein Keyword ein, welches die Website ausspielt, wird das Dashboard mit den Suchergebnissen angezeigt.
Altbewährte Funktionen
Einige Funktionen sind in der neuen Search Console aber weitestgehend unverändert geblieben:
Leistungsdaten
Der frühere Suchanfragenbericht ist jetzt unter dem Punkt „Leistung“ zu finden. Wie bisher werden hier wichtige Daten zur Performance (Klicks, Impressionen, CTR und durchschnittliche Position) der eigenen Seiten in der Google-Suche angezeigt. Die angezeigten Daten können anhand verschiedener Kriterien (z.B. Suchtyp, Gerät oder Land) gefiltert werden. Verglichen mit dem bisherigen Suchanfragenbericht ist der einzige Unterschied der deutlich größere Zeitraum, für den die Daten zur Verfügung stehen.
Sitemaps
Auch der Punkt „Sitemaps“ bleibt in der neuen Version erhalten. Hier können sehr einfach neue Sitemaps hinzugefügt werden. Allerdings finden sich die bisher dort angezeigten Informationen zur Indexierung zukünftig im Bereich „Indexabdeckung“.
Searchmetrics (kostenpflichtig) kann Ihnen Auskunft über die Keywords geben, die benutzt werden, um Ihre Seite zu finden. Außerdem bekommen Sie Informationen darüber, welches Suchvolumen die Suchbegriffe haben und welche URL Ihrer Webseite indiziert ist. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Daten über die externe Verlinkung, die mit dieser Software ermittelt werden können.
- SEO-Tool Searchmetrics
What's next?
Obwohl die neue Search Console nun nicht mehr in der Beta-Version ist, gibt es manche Funktionen die nur in der alten Version vorhanden sind.
Die bereits verfügbaren Funktionen, allen voran die längere Zeitauswahl, lassen aber bereits jetzt erahnen, welche enorme Wichtigkeit die Google Search Console zukünftig im Arbeitsalltag von Online Marketeers haben wird.