Was ist Augmented Reality
Der Begriff „Augmented Reality“ kursiert seit einiger Zeit in verschiedenen Anwendungsfeldern. Egal ob wir durch die Stadt laufen und uns via Smartphone aktuelle Immobilienangebote in der unmittelbaren Umgebung direkt auf dem Display im Live-Kamerabild anschauen oder ein schicker Laufschuh über einer Print-Anzeige schwebt; immer ist von Augmented Reality (AR) die Rede. Und seit der Vorstellung der Google-Glass bekommt AR – die erweitere Realität – eine noch unmittelbarere Dimension für uns als User, da das projizierte Overlay-Bild durch die Google-Brille direkt - und wenn man möchte permanent – vor unseren Augen schwebt.
Die Varianten sind vielfältig und die technischen Möglichkeiten groß. Die Herausforderung besteht also darin den richtigen Inhalt für eine Kunden- und Nutzer-orientierte Anwendung zu finden, um die faszinierenden Facetten sinnvoll einzusetzen.
Wie entsteht eine Augmented Reality-App?
Bei der Entwicklung einer Augmented Reality-App dienen in der Regel bestehende 3D-Konstruktionsdaten als Ausgangsbasis, um die Produkte zu visualisieren. Die 3D-Daten werden von Hand aufbereitet und für die Verwendung in der App präpariert. Hierbei kommen Techniken aus der Spieleentwicklung zum Einsatz, da die maximale Wirkung mit wenig Rechenleistung erzielt werden soll.
Immerhin muss der Prozessor eines Mobilgerätes die 3D-Darstellung ca. 25 Mal pro Sekunde berechnen. Die Modelle werden daher in ihrer Komplexität sehr stark reduziert (oft auf unter 5% der Originaldaten) und es wird eine spezielle Oberflächentextur erstellt, die eine bestimmte Beleuchtungssituation widerspiegelt.
Eine fertige App kann entweder im öffentlichen App-Store bereitgestellt werden oder nur gezielt auf einige Mobilgeräte aufgespielt werden, z. B. beim Einsatz auf Messen. Oft findet die Entwicklung der Apps standardmäßig parallel für iOS (iPad und iPhone) und Android statt.
Beispiel 1: Ein Tiger auf der Messe
Die Messebesucher sind erstaunt, wenn am Stand der Walter AG plötzlich ein Tiger hinter ihnen auftaucht. Wo kommt der denn her? Darf man den anfassen? Und wie geht das denn? In dem man die Realität ein Stück erweitert – mit Augmented Reality – und so für einen Überraschungsmoment sorgt (Making of ansehen).
Beispiel 2: 3D-Modelle auf Printmedien darstellen
Im Kontext der hier beschriebenen Apps wird Augmented Reality eigesetzt, um 3D-Modelle auf Printmotiven darzustellen. Über das Live-Kamerabild des Smartphones wird so Print auf dem Display zum Leben erweckt. Im Falle einer Produktvisualisierung wie hier bei HUECK Fensterprofile, dient die Anwendung der Darstellung eines Querschnitts der unterschiedlichen Modelle innerhalb des Produktkatalogs. Dieser bekommt damit einen deutlichen Mehrwert und gibt dem Kunden eine bessere Vorstellung des Modells und dessen Vorteile und zeigt den genauen Aufbau des Produkts.
Ein großer Vorteil für den Vertrieb stellt die Tatsache dar, dass auf diese Weise eine Vielzahl an Modellen zum Vorführen immer beim Kundentermin mit dabei ist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über einen Cloud-Dienst die App sukzessive mit neuen Modellen auszubauen.
Beispiel 3: Augmented Reality-App im Immobilienbereich
Ein ebenfalls häufiges Einsatzgebiet von AR-Apps ist der Immobilienbereich. Dabei dient das 3D-Modell in der App oftmals als ansprechende Vor-Visualisierung, da der Gebäude-Komplex sich noch im Bau befindet. So können sich die potentiellen Käufer oder Mieter schon mal einen ersten Eindruck verschaffen, wie ihr neues Zuhause aussehen kann.
Dabei kann sich der User der App durch einzelne Stockwerke navigieren, die Grundrisse anschauen und ebenfalls komplett 3D-gerenderte Visuals der Wohnung als Panorama erkunden. Dabei bewegt man als User im Panoramamodus einfach das Smartphone oder Tablet und kann sich somit im Raum umschauen, als würde man selbst gerade darin stehen. Dabei macht man sich den Lagesensor der mobilen Endgeräte zu Nutze und erzeugt damit eine eindrucksvolle Wirkung.
Beispiel 4: Augmented Reality Game: Dosenwerfen
Einen Schritt weiter geht das Game ‚Dosenwerfen‘, bei dem der User mit der Bewegung des Smartphones oder Tablets die Wurfstärke des Balls bestimmt. Als Marker dient dabei ein Motiv auf einem normalen Notiz-Block. Der perfekte Zeitvertreib für die Mittagspause und ein weiteres Beispiel, wie man Printprodukte mit Augmented Reality zum Leben erwecken kann.
Ausblick
Bewegte und animierte Inhalte in unserem direkten Wahrnehmungsumfeld werden in Zukunft noch stärker unseren Alltag und unsere Art und Weise der Kommunikation und Informationsbeschaffung prägen. Augmented Reality ist dabei aktuell eine sinnvolle Möglichkeit, besonders Produkte auf dem digitalen Weg erlebbar zu machen. Dabei spielt das Smartphone oder Tablet als persönliches Gadget eine entscheidende Rolle, da es für uns als User – je nach Nutzungsgrad – eine große emotionale Bedeutung besitzt.
Dadurch ist das Bespielen dieser Displays eine große Herausforderung für die zukünftige Kommunikation starker Marken, denn der Kunde muss noch direkter und im richtigen Moment und Umfeld angesprochen werden, da hier die emotionale Wirkung und die Chance auf positive Resonanz am größten ist. Augmented Reality ist dabei eine faszinierende Möglichkeit für diese direkte und nachhaltige Ansprache.